Nelli
Rose verband zeitlebens eine enge Freundschaft mit ihrer Erzieherin Minna Noll, genannt Nelli, einer frommen und gebildeten Frau. Vor allem durch ihren Einfluss trat sie vom jüdischen zum evangelischen Glauben über. Rose war befreundet mit dem Maler Wilhelm Steinhausen und seiner Familie. Sie war seine Mäzenin, gab und vermittelte Aufträge und organisierte Ausstellungen. Die Ausmalung der Lukaskirche wurde von ihr finanziert. Sie unterstützte soziale Vereine, Menschen in besonderen Notlagen und Künstler. Ihr Name steht auf der Stiftertafel der Städelschen Gemäldegalerie.
Nach dem Tod ihrer Mutter und ihrer Freundin Minna Noll im Jahr 1909 beschloss Rose Livingston den Bau eines Heims für alleinstehende alte Damen. Mit dem Bau auf dem Grundstück des Frankfurter Diakonissenhauses in der Cronstettenstraße beauftragte sie den berühmten Architekten Bruno Paul, der auch für ihre Schwester Fanny Herxheimer die Villa Herxheimer in der Zeppelinstr. 47 gebaut hat. Nach ihrer Freundin Minna Noll, genannt Nelli, gab sie dem Heim den Namen „Nellinistift“.
Rose Livingston starb am 18. Dezember 1914. Die Inflation 1923 führte zum Verlust des Stiftungskapitals. Das Nellinistift wurde vertragsgemäß vom Frankfurter Diakonissenhaus übernommen.