Neues aus dem Frankfurter Diakonissenhaus
Newsletter Dezember 2023
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Dezember
„Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.“
Lukas 2, 30-31
Weihnachten ist die Zeit der großen Worte: Liebe, Frieden, Freude … Nicht bei jedem lösen diese Worte aber die entsprechenden Gefühle aus – je nach Erfahrungen und Erwartungshaltung können auch Widerwille und Enttäuschung vorherrschen, falls doch eine freudige Erwartung als Grundstimmung da ist, wird sie oft vom Vorweihnachtsund Weihnachtsstress abgelöst. Der Monatsspruch für Dezember wirkt dagegen wir ein Heilmittel. Das Wort stammt aus dem Lobgesang des alten Simeon, der in dem hilflosen Kind in den Armen Marias den Retter Israels und der ganzen Welt erkennt. Simeon hätte Grund gehabt, verbittert und frustriert zu sein. Er wartete schon ein Leben lang auf den Messias, den Trost Israels, er ist darüber alt und grau geworden. Das Gegenteil ist der Fall: Simeon wartet mit einer ausdauernden Hoffnung und inneren Stärke durch den Geist Gottes. Seine Erwartung wird belohnt, seine wird Hoffnung erfüllt. Jetzt kann er sein Leben in Frieden beschließen. Diese Begegnung mit Jesus, dem Christus, ist der Höhepunkt seines Lebens. Zu dieser Begegnung mit Jesus, dem Kind in der Krippe, sind auch wir eingeladen. Wir feiern an Weihnachten die Geburt unseres Heilandes, Jesus Christus. Er kann in uns heil werden lassen, was im Inneren zerbrochen ist, er kann aus Traurigkeit und Angst herausholen. Er möchte unser Tröster sein. Liebe, Frieden, Freude und all die anderen großen Weihnachtworte haben ihren Sinn, weil Jesus, der Heiland, ihr Urheber ist. Wir können uns wie Simeon auf den auf den Weg zum Tempel begeben, wenn wir Gottesdienst feiern, singen, beten, Bibel lesen etc., nicht nur in der Weihnachtszeit. ER will unser Leben an allen Tagen bereichern.
"Kommt und lasst uns Christus ehren" - lassen Sie uns einstimmen in dieses fröhliche Weihnachtlied von Paul Gerhardt, es kann unsere Schritte in die richtige Richtung lenken.
Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit,
Gottes Segen für das neue Jahr, das wünsche ich Ihnen.
Mit herzlichen Grüßen,
Ihre Schwester Heidi
Newsletter Oktober und November 2023
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Oktober und November
„Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn!“
Evangelisches Gesangbuch 508
Christen feiern im Herbst das Erntedankfest. Im Gottesdienst danken sie Gott für seine Gaben. Dabei stehen vor allem die Ernte und die Früchte des Feldes im Mittelpunkt, aber auch das tägliche Brot und alles, was Menschen zum Leben brauchen. In den Gemeinden werden Altäre mit den Früchten des Feldes geschmückt. Mit diesem Fest drücken Christen ihre Dankbarkeit für den Ertrag aus der Landwirtschaft und den Gärten aus. Mit dem Ernte- dankfest erinnern sie an die Verantwortung des Menschen für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und den Schutz der Natur, die von Gott geschaffen und dem Menschen zur Bewahrung an- vertraut ist (1. Mose 1,28 und 2,15). Dabei betonen sie, dass der Mensch in Naturkreisläufe eingebunden und trotz des technischen Fortschritts von diesen ab- hängig bleibt.
Der Termin des Erntedankfestes hängt von örtlichen Gewohnheiten und Traditionen ab. Nach der Reformation wurde das Erntedankfest zunächst an unterschiedlichen Terminen gefeiert. Schließlich bürgerte sich die Feier am Michaelistag (29.09.) oder am Sonntag nach Michaelis ein. Mittlerweile hat sich in den evangelischen Kirchen und auch in der römisch-katholischen Kirche in Deutschland der erste Sonntag im Oktober weitgehend durchgesetzt. Dieser Termin wird Kirchengemeinden empfohlen, verbindlich ist er nicht.
„Thanksgiving“, englisch für Danksagung, heißt das in den Vereinigten Staaten gefeierte Erntedankfest, das am vierten Sonntag im November gefeiert wird. Ursprünglich soll „Thanksgiving“ an das Pionier- leben der Pilgerväter erinnern und hat somit einen gewissen nationalen Charakter. Der Tag ist staat- licher Feiertag und gilt als das wichtigste Familien- fest in den Vereinigten Staaten, zu dem oft Freunde eingeladen werden. Im Mittelpunkt steht eine ge- meinsame Mahlzeit, häufig ein Abendessen.
Mit herzlichen Grüßen aus dem Mutterhaus,
Ihre Schwester Heidi
Newsletter September 2023
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Monatsspruch September
Jesus Christus spricht: Wer sagt denn ihr, dass ich sei?
Matthäus 16,15
Die Jünger sind mit Jesus gewandert, haben mit ihm gebetet, gespeist, seinen Worten gelauscht, waren als seine Begleiter auch oft Gäste mit ihm zusammen in den Häusern, und jetzt plötzlich fragt er sie, welche Meinungen die Leute über ihn haben.
Es ist die entscheidende Frage, was diese Menschen über ihn denken. Er will von jedem Jünger wissen, was er darüber denkt. Die Meinungen gehen auseinander: von der „Wiederkehr Johannes des Täufers“ bis hin zur Inkarnation einiger genannter Propheten, und sie klingen sehr allgemein und wenig zukunftsweisend.
Simon Petrus erwidert fest, einfach und zugleich anders als die anderen: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“
Darauf sagt Jesus zu ihm, er solle sich freuen, diese Erkenntnis habe er nicht aus sich selbst, sondern „Mein Vater im Himmel hat sie dir gegeben.“ Daraufhin entwickelt er das Bild seiner christlichen Kirche.
Petrus hat von Gott erfahren, wer Christus in Wahrheit ist. Er war aber kein vorbildlicher Gefolgsmann Christi; den anderen Jüngern gab Gott diese Antwort nicht ein…
Lasse ich mich auf diese Frage von Jesus Christus ein? Erkenne auch ich in Jesus den Christus? Ich denke, jede, jeder einzelne muss auf diese Frage eine eigene Antwort finden. Dann finde auch ich die Antworten auf die wichtigen Fragen des Lebens.
Mit herzlichen Grüßen aus dem Mutterhaus,
Ihre Schwester Heidi
Newsletter Juli und August 2023
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Ein Sommerlied im Juli und August
- Freuet euch der schönen Erde, denn sie ist wohl wert der Freud.
O, was hat für Herrlichkeiten unser Gott da ausgestreut! - Und doch ist sie seiner Füße reich geschmückter Schemel nur,
ist nur eine schön begabte, wunderreiche Kreatur. - Freuet euch an Mond und Sonne und den Sternen allzumal,
wie sie wandeln, wie sie leuchten über unserm Erdental. - Und doch sind sie nur Geschöpfe von des höchsten Gottes Hand,
hingesät auf seines Thrones weites, glänzendes Gewand. - Wenn am Schemel seiner Füße und am Thron schon solcher Schein,
o was muss an seinem Herzen erst für Glanz und Wonne sein.
Philipp Spitta
Mit diesem Lied wird die Schönheit der Natur besungen. Herrlich! Ein Spaziergang im Grünen oder – wenn das gerade nicht geht – ein Blick aus dem Fenster kann uns die Schönheit der Natur vor Augen führen – und lässt uns vielleicht dieses Lied summen oder singen.
Der Text stammt von Philipp Spitta, der zunächst Uhrenmacher war, dann Theologie studierte und Pfarrer wurde Er dichtete es um 1830.
Er bedient sich dabei einer biblisch-bildlichen Sprache. Die Erde wird als Fußbank Gottes charakterisiert, der Himmel als Herrschersitz.
Wenn sich schon in Erde und Himmel die Schönheit Gottes widerspiegelt, wie viel Schöneres erwartet uns bei Gott selbst, dort an seinem Herzen.
Der Text des Liedes kennt verschiedene Melodien; im Evangelischen Gesangbuch findet man die von Frieda Fronmüller, die sie 1928 gedichtet hatte. Sie war die erste Kirchenmusikdirektorin Deutschlands.
Ich wünsche Ihnen eine schöne und gesegnete
Sommerzeit – wo immer Sie sie verbringen – singen
Sie dieses Lied, es wird Sie gern begleiten.
Mit herzlichen Grüßen aus dem Mutterhaus,
Ihre Schwester Heidi
Vorstellung CityChurch Juli-August 2023
Newsletter Juni 23
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Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle.
1. Mose 27, 28
Dieser Segensspruch ist großartig, ein Segen mit Zukunft und für die Zukunft. Ein schönes Bild: In der Morgensonne der Tau, der Weizen im hellen Grün, die Blumen und Blüten, Vogelgezwitscher und Schmetterlinge. Der Monat Juni feiert ein Fest der Fruchtbarkeit, des Wachstums und des Aufbruchs alles Lebendigen.
Dieses Wort ist ein guter Segen aus alten Zeiten. Aus einer Zeit, in der die Menschen mit der Natur lebten, nicht gegen sie. Aus einer Zeit, in der Mehl und Wein noch ein Geschenk des Himmels waren und nicht jederzeit in Tüten und Flaschen im Regal des Supermarktes lagen.
Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle.
So segnete einst ein alt gewordener Vater seinen ältesten Sohn. Damals gab er damit nicht nur seinen weltlichen Besitz, sondern auch seinen Glauben an seinen Erben weiter. Den Glauben an einen besonderen Gott, der die Familie erwählt hatte.
Dieser Segen entfaltet seine Kraft! Er sprengte Jakob heraus aus seinem behaglichen Zuhause, wo es Korn und Wein in Fülle gab. Noch am selben Abend fand er sich allein in der Wüste wieder, auf der Flucht vor dem wütenden Bruder.
Unser Monatsspruch ist ein Segensgebet. Gottes Treue zu seinen Verheißungen steht fest.
Gott möge auch Sie mit seiner ewigen Güte beschenken.
Ein gesegnetes Pfingstfest wünsche ich Ihnen und grüße Sie herzlich aus dem Mutterhaus, Ihre Schwester Heidi
Newsletter Mai 23
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Monatsspruch Mai 2023
Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag. Sprüche 3, 27
Dieser Monatsspruch enthält eine Ermahnung zur Großzügigkeit. Dieser Vers hat die antike Lebenswirklichkeit vor Augen; wer damals sein Auskommen nicht durch Arbeit verdienen konnte, war auf mildtätige Hilfe angewiesen. Es gab keine Renten-, Kranken- oder Arbeitslosenversicherung. Die eigene Familie war zu Unterstützung verpflichtet, aber wenn auch diese ausfiel, dann war das Betteln die einzige Möglichkeit zum Überleben.
In der Bibel lesen wir immer wieder von Witwen und Waisen, Fremden, die die typischen Vertreter der Armut waren.
Der Gott Israels aber erweist sich immer wieder als der Vater und Anwalt dieser Witwen und Waisen (z.B. Psalm 68,6) und als Beschützer der Fremden (z.B. 3. Mose 19,33f). Er hat es seinem Volk zur Aufgabe gemacht, die Rechte der Ärmsten in der Gesellschaft zu schützen und sie mit dem zu versorgen, was sie zum Leben brauchen, somit waren Herzlosigkeit und die Weigerung zu helfen ein Widerspruch zu jeder echten Frömmigkeit.
Heute haben alle von Armut betroffenen Gruppen im Sozialstaat einen Rechtsanspruch auf
elementare Versorgung durch die Gemeinschaft der Steuerzahler.
Es gibt Menschen, die dadurch meinen, sie hätten durch ihre Sozialversicherungsbeiträge und Steuerzahlungen ihre Pflicht zur Hilfe bereits erfüllt.
Der Monatsspruch aber fragt nicht danach, wieviel schon gegeben wurde, sondern danach, was man noch geben könnte – an Geld – an Zeit – an Kraft… Welche Kompetenzen habe ich? Das ist entscheidend.
Was könnte ich heute tun? Das ist die Frage, die mich umtreibt.
Niemand kann alle Not dieser Welt beheben. Aber ich kann in meinem Umfeld schauen, wer meine Hilfe heute benötigt.
Herzliche Grüße aus dem Mutterhaus,
Ihre Schwester Heidi
Newsletter April 23
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Monatsspruch April
Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende.
(Römer 14, 9)
Herr über Tote und Lebende? Welch ein Anspruch, der mit diesen Worten erhoben wird! Mir fallen dazu einige unserer Kirchenlieder ein, in denen Jesus als König aller Ehren besungen wird, dem alles untertänig ist. Manch einem mag das fremd erscheinen, und die Herrschenden dieser Welt scheinen wenig davon gehört zu haben, dass Jesus der Herr ist. Sonst würden sie aufhören, Angst und Schrecken zu verbreiten und demütig werden, statt sich als Herren über Leben und Tod aufzuführen.
Der Apostel Paulus spricht im Römerbrief von Jesus als dem Herrn über Lebende und Tote. Er stellt heraus, dass wir alle zu Christus gehören und mit ihm verbunden sind. In der Taufe wurde uns diese Verbindung mit Jesus zugesagt, im Abendmahl feiern wir sie, im Glauben leben wir sie. Niemand hat das Recht, uns die Verbindung zu Jesus abzusprechen, nicht einmal der Tod vermag das. „Leben wir, so leben wir dem Herrn, und sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende der Herr sei.“ (Römer 14, 8+9)
Uns gilt diese Zusage: Wir gehören dem, dem alles gehört. Er ist der Herr über Tote und Lebende. Das gibt Halt und Vertrauen in allem, was mich angreift oder bedroht. Wir gehören zu ihm im Leben wie im Sterben. Jesus hat am Ostermorgen dem Tod die Macht genommen. Dieses Ostergeschehen kann man nur glauben – und das wünsche ich uns allen.
Eine gesegnete Karwoche und freudenreiche Osterzeit, Ihre Schwester Heidi
Newsletter März 2023
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Monatsspruch März 2023
Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Römer 8, 35
Wie groß ist Ihre Gewissheit, dass Sie nichts trennen kann von der Liebe Gottes? Könnten Sie so mit Paulus sprechen?
Manchmal wirft das Leben Menschen aus der Bahn. In der Begegnung mit dem Tod, mit Mächten und Gewalten, mit Höhen und Tiefen passiert so viel, was Menschen nicht planen können. Wir sollten vorsichtig und zurückhaltend von Glaubensgewissheit sprechen.
Gerade in den letzten Wochen kamen zu dem schlimmen Krieg in der Ukraine noch die unerträglichen Bilder des Leids aus der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien. Die Gewissheit, dass Gott in dieser Welt am Werk ist, wurde im letzten Jahr durch zu viele Ereignisse erschüttert.
Wie kommt also Paulus zu dieser Gewissheit? Er hatte selbst am eigenen Leib viel Schrecken erlebt.
Dennoch sagt er: Es gibt eine Gewissheit, die auch dann noch Menschen trägt, wenn sie den Boden unter den Füßen verlieren. Paulus ist sich ganz sicher: Nichts kann uns von Gottes Liebe trennen; keine noch so dunkle Macht, kein noch so finsterer Gedanke in mir.
Unser Fels ist Jesus Christus!
Das ermöglicht uns, in schlimmen Momenten nicht die Augen zu schließen. Das lässt uns aber auch Beglückendes erinnern und genießen. Es sind Gottes Geschenke, Ausdruck seiner Liebe. Wer sein Leben so betrachtet, für den verändern sich die Dinge, der oder die kann dann sagen: ich wurde hier und da geführt, bewahrt – oder Menschen haben mir geholfen. In jedem Fall wird es wichtig sein, im Gebet immer wieder vor Gott zu treten, Jesus Christus und den Heiligen Geist anzubeten.
Eine gesegnete Passionszeit wünsche ich Ihnen, Ihre S. Heidi
Newsletter Februar 2023
Monatsspruch Februar 2023
Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen. Genesis 21,6
Kennen Sie auch Menschen, die ein ansteckendes Lachen haben? Wenn man sie hört, muss man unwirklich mitlachen. Dieses Lachen, ist ein fröhliches Lachen. Es gibt aber viele verschiedene Varianten von Lachen, nicht jedes stimmt froh: auslachen, anlachen, vor Schadenfreude lachen, über einen Witz lachen oder auch lachen, um sich über jemanden lustig zu machen. Nicht jedes Lachen ist mit Freude verbundenen.
Sara lacht, sie jauchzt, als sie ihr Kind im Arm hält. Endlich, damit hatte niemand mehr gerechnet, jetzt aber ist er da, Isaak, dieses Kind, über das sie sich so sehr freuen kann.
Ende Januar ging mit dem letzten Sonntag nach Epiphanias der Weihnachtsfestkreis zu Ende.
Mit Saras Kind geht es wieder um einen Menschen, der geboren wird und alles auf den Kopf stellt. Sara bekommt in ihrem hohen Alter noch ein Kind – wieder wird bei Gott unmögliches möglich. Sara lacht erst einmal, als ihr dieses Kind verheißen wird.
Ich kann Sara verstehen. Ich bewundere diese Frau, die so viel durchgemacht, sich viel hat anhören müssen, dass sie nie schwanger wurde. Wo war Gott in ihren tränenreichen Nächten, den verzweifelten Tagen? Nun ist alles gut. Jetzt sagt Sara: Gott ließ mich lachen, jubeln. Sie ist ganz bei sich, hält ihr Kind im Arm und denkt an Gott und dankt ihm, schreibt ihm ihr unfassbares Glück zu.
Lassen Sie uns mit Sara jauchzen – vielleicht erwarten uns im Februar auch unerwartete Momente? Lassen Sie uns diese genießen und Gottes Nähe feiern. Wir können von Sara lernen, dass Gott immer wieder der Grund ist, dass wir jubeln können.
Mit herzlichen Grüßen aus dem Mutterhaus, Ihre S. Heidi
Newsletter Januar 2023
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
zum neuen Jahr grüße ich Sie mit einem alten Lied, das für Neujahr geschrieben wurde. Im Mutterhaus singen wir Schwestern es immer am 1. Januar. Ich habe es hier kennen- und lieben gelernt; es spricht für sich selber. Lesen und meditieren Sie es gern. Die Melodie finden Sie im Evangelischen Kirchengesangbuch, das 1950 herausgegeben wurde.
Jesu, nun sei gepreistet/ zu diesem neuen Jahr/
für dein Güt uns beweiset/ in aller Not und G’fahr,/
dass wir haben erlebet/ die neu fröhliche Zeit,/
die voller Gnaden schwebet/ und ewger Seligkeit,/
dass wir in guter Stille/ das alt Jahr han erfüllet./
Wir wolln uns dir ergeben/ jetzt-und und immerdar./
Behüt uns Leib und Leben/ hinfort durchs ganze Jahr.
Lass uns das Jahr vollbringen/ zu Lob dem Namen dein,/
dass wir demselben singen/ in der Christen Gemein./
Wollst uns das Leben fristen durch dein allmächtig Hand:/
erhalt dein lieben Christen/ und unser Vaterland;/
dein Segen zu uns wende,/ gib Fried an allen Enden;/
gib unverfälscht im Lande/ dein seligmachend Wort;/
die Teufel mach zu zuschanden/ hie und an allem Ort.
Dein ist allein die Ehre,/ dein ist allein der Ruhm./
Geduld im Kreuz uns lehre,/ regier all unser Tun,/
bis wir getrost abscheiden/ in’s ewgen Vaters Reich/
zum wahren Fried und Freuden,/ den Heilgen Gottes gleich./
Indes machs mit uns allen/ nach deinem Wohl-gefallen./
Solchs singt heut ohne Scherzen/ die christgläubige Schar/
und wünscht mit Mund und Herzen/ ein seligs neues Jahr.
Johannes Hermann 1593
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes neues Jahr 2023, Ihre Schwester Heidi
Dezember 2022
„Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“ Sacharja 9,9b
In diesem Jahr feiern wir schon im November den
1. Advent, und freuen uns auf eine lange Vor-bereitungszeit auf das Christfest. Von Anfang an hatte die Adventszeit den Charakter der Bußzeit als Vor-bereitung auf das Christfest, den "Geburtstag" Jesu Christi.
Im Advent sehen wir nicht nur auf die Ankunft des Herrn, wie sie uns in der Bibel als "Weihnachts-geschichte" überliefert ist, sondern schauen auch auf die zukünftige Ankunft des Herrn als Herrscher dieser Welt und Begründer des Neuen Jerusalem.
In der Spannung zwischen beiden erfahren wir im Advent den Herrn als den, der auf uns zukommt, sich uns immer wieder neu zuwendet und uns zur Buße, d.h. zur Umkehr zu ihm hin einlädt.
Am Abend vor dem 1. Advent begrüßen wir in unserem Wochenschlussgottesdienst das neue Kirchenjahr mit dem Einzug in Jerusalem, dem Kommen Jesu in diese Welt.
Wir feiern das Kirchenjahr als einen Zyklus, der uns vorwärts führen will, weiter auf einem Weg, der unser Lebensweg ist. So wird uns auch der Advent als Neu-anfang nicht wie eine Wiederholung, sondern wirklich wie ein neues Erlebnis in unserem Leben erscheinen, wenn wir das zulassen. So können wir bewusst und freudig auf Weihnachten zugehen.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit, Ihre S. Heidi
November 2022
Monatsspruch November
Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer
machen! Jesaja 5,20
Ich grüße Sie mit dem Monatsspruch für November, der im Buch Jesaja steht. Wir haben es hier mit sieben Wehklagen zu tun. Jesaja klagt die Oberschicht Israels im Namen Gottes an. Diese hält sich nicht ans Gesetz, erfüllt die Gebote Gottes nicht. Jesaja hält Israel einen Spiegel vor, droht mit Vergeltung und Untergang, wenn sich das Verhalten der Menschen nicht ändert. In dieser Wehklage geht es um Recht und Gerechtigkeit. Jesaja spricht die Bestechlichkeit der Richter und Könige an, die nur auf den eigenen Vorteil bedacht sind, die Rechte der Armen, Frauen und Kinder nicht beachten.
Diese Menschen machen ihr eigenes Recht, sie verbreiten Lügen. Jesaja wirft ihnen ihre Ichbezogenheit vor und er fürchtet, dass Rechtlosigkeit eintritt.
Eine stabile Gesellschaft lebt davon, dass Gesetze befolgt werden. – Was hat dieses Wort für uns heute zu bedeuten? Auch in unserer Welt gibt es Bestechlichkeit, Machtmissbrauch, Leugnung von Tatsachen. – Jesaja versuchte das Volk durch Drohungen und Wehklagen zur Umkehr zu bringen.
Menschen müssen aus eigener Einsicht und Verantwortung ihr Leben ändern, Tatsachen ins Auge sehen. – Wir können immer wieder nur bei uns selber anfangen, und dazu möge Gott uns helfen.
Mit herzlichen Grüßen aus dem Mutterhaus, S. Heidi Steinmetz
Oktober 2022
Monatsspruch Oktober 2022
„Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker.“ Offenbarung 15, 3
Ich grüße Sie mit diesem wundervollen Monatsspruch für Oktober. Was für gewaltige Sätze stehen da im letzten Buch der Bibel!
Groß und wunderbar sind die Taten Gottes, der über die Schöpfung herrscht. – Mir fallen Bilder von Verwüstungen durch Überschwemmung ein, lodernde Wälder, die Feuer gefangen haben, dem Tod geweihte Corona-Patienten, Kriege in der Welt… – Gottes gute Schöpfung?
Wir leben hier auf der Erde, noch nicht im Paradies. Das wird mir täglich bewusst, wenn ich Nachrichten höre oder die Zeitung aufschlage. Doch es gibt auch viele andere Beispiele, wo Menschen, die in Not ge-raten sind, geholfen wird, wo Menschen anderen Zeit spenden, sie anhören und kreativ auf dem Weg sind. Wenn wir empfindsam sind für die Welt um uns herum, dann ist das auch Gottes Schöpfung, die wir wahrnehmen, wenn wir geduldig miteinander um-gehen, einander freundlich begegnen. – Gott schenkt uns unendlich viel in seiner Schöpfung; und vielleicht fällt Ihnen noch viel mehr ein…
Oft sind es die kleinen Dinge, die unseren Alltag
bereichern und uns und unsere Mitmenschen auf-muntert.
Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker. Wir sind es, die dafür sorgen müssen, dass mehr Gerechtigkeit und Zuverlässigkeit unter uns herrscht. Gott hat keine Hände – außer den unsri-gen, diesen Spruch kennen wir und wissen: wir kön-nen nur bei uns selber anfangen. Den anderen kann ich nicht ändern, nur mich selbst, meine Einstellung, mein Denken, mein Handeln.
Ja, lassen Sie uns kreativ werden – mal einen über-raschenden Besuch machen, einem fremden Men-schen zulächeln – einfach so, die Nachbarin mit einem Blümchen erfreuen, Zeit für ein Gespräch haben.
Gott schenke uns das Vertrauen in seine Schöpfer-kraft und den Mut, unseren Alltag zu leben.
Herzliche Grüße aus dem Mutterhaus, S. Heidi
September 2022
Monatsspruch September 2022
Gott lieben, das ist die allerschönste Weisheit. Jesus Sirach 1,10
Eine Freundin gratulierte mir vor ein paar Jahren zum Geburtstag, wünschte mir Gottes Segen und Gesund-heit, und meinte dazu: „Du weißt doch, Gesundheit ist ja das Allerwichtigste.“ Lange hat mich diese Aussage beschäftigt. Ist Gesundheit wirklich das Wichtigste im Leben?
In Psalm 63,4-6 heißt es: „Deine Güte ist besser als Leben; meine Lippen preisen dich. So will ich dich loben mein Leben lang und meine Hände in deinem Namen aufheben. Das ist meines Herzens Freude und Wonne, wenn ich dich mit fröhlichem Munde loben kann.“
Damit meint der Psalmbeter, dass ihm die Liebe Gottes mehr wert ist als sein Leben und damit auch seine Gesundheit. Würde er die Liebe Gottes verlieren, wäre das für ihn ganz furchtbar. Diese Liebe ist für ihn wie eine sprudelnde Quelle im Leben, sie gibt Kraft und Sinn für echtes Leben.
Wo finde ich diese Liebe Gottes in meinem Leben?
Ich komme gerade von Schweigetage bei den Zisterziensern zurück und meine, diese Liebe in der Stille des Klosters besonders erfahren zu haben – bei den Stundengebeten und den Gottesdiensten.
Mein Glaube und die Sicherheit, von Gottes Liebe umgeben zu sein, ist nicht jeden Tag gleich. Manchmal wurde mein Glaube auch erschüttert. Doch meistens wurde mir im Nachhinein bewusst, wie viel mich Gottes Liebe durch schwierige Zeiten getragen hat. Ich weiß mich von seiner liebenden Hand umgeben und bin in ihr geborgen, wenn auch manchmal Fragen offenbleiben. – Liebe kann und lässt sich nicht einfach auf Knopfdruck produzieren. Es geht um ein bewusstes Verhalten mit einer liebevollen Einstellung, es geht um ehrliche Liebe, die von Herzen kommt. Diese Liebe muss täglich eingeübt werden, und dann kommen wir vielleicht dazu zu sagen: Gott lieben, das ist die allerschönste Weisheit.
Herzliche Grüße aus dem Mutterhaus, S. Heidi
Juli/ August 2022
Geh aus mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit…“
In diesen Sommermonaten begleitet mich dieses wunderbare Lied von Paul Gerhardt seit vielen Jahrzehnten. Es ist mir mit seinen vielen Strophen, die die Natur und Schöpfung Gottes bestaunen, lieb und zu Eigen geworden. Die Gärten werden in all ihrer Schönheit betrachtet, einzelne Pflanzen werden aufgezählt, die Vögel und andere Tiere werden staunend hervorgehoben. In allem wird immer wieder auf Gottes Schöpfung hingewiesen, obwohl von Gott selber erst einmal gar nicht die Rede ist. Paul Gerhardt bringt in einer wundervollen Sprache all die Kleinigkeiten zum Staunen, die wir betrachten können, wenn wir aufmerksam durch „Gottes Garten“ spazieren. – Es werden auch Bach, Feld und Wald, Hirten, Schafe, Bienen u.v.a.m. zur Sprache gebracht.
Erst in der 8. Strophe ist von Gott die Rede, und wenn wir an ihn denken, ihn loben und preisen, für all das, was er geschaffen hat, dann können wir nur in einen Lobpreis verfallen. Die weiteren Strophen sprechen davon… - bis hin zu Gedanken der Ewigkeit, die zu unserem Leben gehört, solange wir auf Erden ver-weilen.
Ich lade Sie ein, dieses Lied zu meditieren, zu singen und zu betrachten – am besten in der Natur im Alltag oder im Urlaub.
Sie finden es im Evangelischen Gesangbuch, Nr. 503.
Ihre Schwester Heidi
Juni 2022
Pfingsten 2022
Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth. Sacharja 4, 6 b
Zum Pfingstfest dieses Jahrs 2022 passt dieses Wort aus Sacharja 4 besser als zu jedem anderen Pfingstfest, an das ich mich erinnern kann. Oder passt es heute gerade nicht? Denn sind es nicht die Waffen, das Geld, die Ausbildung und die weltweite mentale Unterstützung, die den Ukrainern helfen, dem Überfall des großen Nachbarn standzuhalten? Wie auch immer dieser Krieg ausgehen wird – mit Waffen kann man Kriege gewinnen, aber nicht den Frieden! Den Frieden, das wertvolle Gut, den kann nur gewinnen, wer geistbeseelt aufeinander zugeht, Schuld bekennt und davon freispricht, wer Ängste und Hoffnungen äußert und nach außen kehrt, was innen ist. Dazu braucht es Mut und Aufrichtigkeit. Beides ist eine Geistesgabe - wie so vieles andere, das Menschen über ihre Schatten springen lässt. Darum ist an Pfingsten zu bitten: Dass der Krieg zum Ende kommen möge und geistgewirkter Frieden seinen Anfang nehme! In der Ukraine wie um uns herum.
Ihr Pfarrer A. Liermann
Mai 2022
Monatsspruch Mai 2022
„Mein Lieber! Ich wünsche dir, dass es dir in jeder Hinsicht gut geht und du gesund bist, so wie ich das von deinem inneren Leben weiß.“ (3. Johannesbrief Vers 2, Übersetzung nach der „Guten Nachricht“).
Ist das nicht ein wunderbarer Beginn für einen Brief? Wie sehr hat sich Johannes gefreut über Gaius und für Gaius! Dieser kurze Brief ist ein Juwel aus der Alltagswelt der jungen Christenheit und nebenbei wird hier der Zusammenhang zwischen Körper und Seele deutlich, denn das seelische Wohlbefinden des Gaius wird zum Maßstab des körperlichen gemacht! Das ist bei uns nicht anders als bei unseren christlichen Wegbereiterinnen und Wegbereitern damals: Wenn Du innerlich auf der richtigen Spur bist, wird es auf dein ganzes Wesen ausstrahlen!
Im Monat Mai, dem Wonnemonat in der Nachosterzeit, wünsche ich Ihnen und ganz Europa, was Johannes seinem Gaius am Ende des Briefes mitgab:
„Ich wünsche dir Frieden! Die Freunde hier lassen grüßen. Grüße die Freunde dort, jeden persönlich!“
Ihr Pfarrer A. Liermann
April 2022
Monatsspruch April 2022
Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.
Johannes 20,18
Gedanken zu Ostern: Maria Magdalena geht zum Grab, sieht den Stein auf die Seite gerollt, läuft zu den Jüngern und berichtet ihnen davon. Alle wollen es mit eigenen Augen sehen, finden das Grab leer – und gehen wieder heim. Maria bleibt allein, sie weint. Sie hat die Begegnung mit den beiden Engeln, die sie fragen: Weib, was weinest du? Maria antwortet: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Maria ist verzweifelt. Sie war dabei als Jesus am Kreuz gestorben ist, und nun wird er ihr nochmals genommen. Sie wendet sich um, sieht jemanden stehen – ist es der Gärtner? Maria dreht sich dieser Person zu und fragt: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo hast du ihn hingelegt, so will ich ihn holen. Jesus spricht sie nun direkt an: Maria! – Maria erkennt Jesus durch dieses „Maria“. Sie spricht ihn auf Hebräisch an: Rabbuni! - das heißt „Meister“. Sie erkennt Jesus, will zu ihm laufen und er spricht zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.
Und Maria kommt und verkündet den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.
Wir wissen nicht, was in Maria Magdalenas Kopf und Herz an Gefühlen durcheinander geraten ist. Jedenfalls ging sie in dieser Situation zu den Jüngern, fest in dem Glauben, dass sie Jesus begegnet ist.
Wir kennen solche Situationen, die einen festen Glauben brauchen, damit eine Situation durchgestanden werden kann. In leichten Zeiten an Gott zu glauben, verlangt uns nicht so viel ab, aber in schwierigen sieht das anders aus, da kann der Glaube an Gott ein Geschenk sein, das es ohne Gegenleistung gibt.
Ihre Schwester Heidi
März 2022
„Betet und bittet zu jeder Zeit! Lasst euch dabei vom Heiligen Geist leiten. Seid dabei stets wachsam und hört nicht auf, auch für alle Heiligen zu bitten.“ Epheser 6, 18
Eine Ermunterung und ein Appell: Gott in den Ohren liegen und zugleich prüfen ob wir mit den richtigen Anliegen zu ihm kommen. Der Monatsspruch für März tut uns allen gerade jetzt einen doppelten Gefallen, denn er ermutigt uns nicht im Sorgen und Selbstmitleid zu versinken, sondern sich Gott anzuvertrauen. Das tut gerade in der besonderen Ohnmacht gut, die wir durchleben, wenn wir auf den Krieg in der Ukraine blicken. Und wir können nicht vorbei schauen. Wir fühlen uns wie Zuschauer in einem ganz düsteren Film, und wir sind nicht ganz sicher, ob wir nicht auch darin vorkommen. „Seid dabei stets wachsam und hört nicht auf, auch für alle Heiligen zu bitten“ - klingt das nicht wie: Seid gute Zeitgenossen, informiert Euch und informiert andere. Und bittet füreinander! Mit den Heiligen sind die Mitchristinnen und Mitchristen gemeint, aber in diesen Tagen vor Gott ganz sicher auch alle, die in diesem Krieg um ihr Leben fürchten – ob Christen oder nicht.
Ihr Pfr. Alexander Liermann
Februar 2022
„Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ (Epheser 4,26)
Liebe Freudinnen und Freunde der Diakonissenkirche, liebe Diakonissen!
Nochmal Glück gehabt: In Rage darf man also kommen. Das kann ich mir auch anders nicht vorstellen, denn Zorn gehört zum Menschsein dazu und kommt auch im Diakonissenhaus vor! Manchmal hat der Zorn auch sein Gutes, weil er uns spüren lässt: Hier stimmt etwas ganz und gar nicht. Aber wie leicht ist es, sich seine gefühlte Wut anzuziehen wie eine maßgeschneiderte Jacke, um sich in ihr dauerhaft wohlzufühlen. Ich „Opfer der anderen“! Doch diese Jacke wird schnell zur Zwangsjacke, die sich nach und nach immer enger anfühlt…
Wir sollen im Namen Jesu frei werden von schlechten Gefühlen, die über uns die Oberhand gewinnen, und dazu dient dieser Rat: Sich schnell aussprechen, bevor es immer schwieriger wird, sich vom Zorn zu befreien und auszusöhnen. Damit wir wieder befreit aufatmen können! Dazu helfe uns der Heilige Geist im Februar ganz besonders.
Ihr Pfr. Alexander Liermann
Januar 2022
„Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Johannes 6, 37 (Jahreslosung 2022)
Das neue Jahr 2022 beginnt für uns im und um das Diakonissenhaus nicht gerade unbeschwert. Umso schöner ist diese bedingungslose Zusage Jesu, diese Jahreslosung für das neue Jahr.
„Wer zu mir kommt…“, nur darum geht es, das allein reicht, um von Jesus beschenkt zu werden. Jede und jeder von uns kann in unterschiedlicher Haltung zu Jesus kommen: Manch eine bewusst und feierlich, ein anderer eher zufällig und unbedarft. Alles ist in Ordnung, er wird niemand abweisen. Möge unsere Kirche ein Begegnungsraum mit Jesus für möglichst viele sein: Durch ihre Musik, die Stille, die Verkündigung oder einfach „nur“ durch das Wahrgenommenwerden beim Kirchcafé…
Gott segne Sie persönlich und uns als Gemeinschaft derer, von denen niemand abgewiesen wird.
Ihr Pfr. Alexander Liermann
Dezember 2021
Geistlicher Impuls: „Der Stern von Bethlehem beleuchtet bis heute den Weg der Suchenden und bietet Gesprächsstoff für den Dialog zwischen Naturwissenschaft und Christentum.“
Liebe Leserinnen und Leser unser Newsletters,
Nur einen Katzensprung vom Frankfurter Diakonissenhaus befindet sich die kleine Keplerstraße, die an den großen Astronomen und Naturphilosophen Johannes Kepler erinnert. Der tiefgläubige Wissenschaftler wurde zwei Tage nach Weihnachten 1571 geboren, und so gedenken wir im ausgehenden Jahr 2021 des 450. Geburtstags Keplers.
Johannes Kepler machte nicht nur große Entdeckungen, wie z.B. die Gesetze der Planetenbewegung („Keplersche Gesetze“), sondern er befasste sich als gläubiger Lutheraner und Wissenschaftler auch mit dem Stern von Bethlehem (vgl. Matt.2, 1.9). Während seit alters her viele Erklärungen für jenes Phänomen gefunden wurden und möglich sind – und man das Ereignis nicht zuletzt als symbolisches Motiv deuten kann, hat Kepler durch eigene Beobachtungen am Morgenhimmel eine neue Erklärung hervorgebracht: die sehr seltene Jupiter-Saturn-Konjunktion. Zur Zeit der Sterndeuter könnte diese für das menschliche Auge wie ein einziger großer Stern – der „Königsstern“ – ausgesehen haben. Egal ob es sich beim Stern von Bethlehem schließlich um einen Kometen oder eine Supernova, ein Zusammen-treffen von Planeten oder eine Mischung aus Naturereignis und symbolischer Deutung gehandelt hat, bleibt der Versuch Keplers, den Glauben mit der Naturwissenschaft zu verbinden, bemerkenswert.
Der 450. Geburtstag des Johannes Kepler bietet Gelegenheit, über das Verhältnis zwischen Theologie und Naturwissenschaft nachzudenken – und erneut zu entdecken, dass die Wahrheit vielschichtig – und schließlich – eine ist. Gerade zum Advent 2021.
Den lohnendsten Weg, die tiefste Wahrheit und das Maß aller Wirklichkeit erblicken wir in Jesus Christus – „der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh. 14,6), der zu Weihnachten aufs Neue zu den Seinen kommen wird.
Ein hell strahlendes, gesegnetes Weihnachtsfest wünscht herzlich, auch im Namen von Pfarrer Liermann,
Ihr Pfarrer Jeffrey Myers
November 2021
Geistlicher Impuls: „Die helle Kehrseite des dunklen Monats“
Liebe Leserinnen und Leser unser Newsletters,
Ende September starb einer der renommiertesten deutschen Theologen der Gegenwart: Eberhard Jüngel. Er wurde 87 Jahre alt. Am Ende der Zeitungsannonce seines Todes steht der bemerkenswerte Satz:
„Vor unseren Augen steht seine unerschütterliche Zuversicht, dass Gott sich in Jesus Christus so gezeigt hat, dass alles Sein der von Gott gewollten Vollendung entgegengeht.“
Das ist in etwa das, was im 2. Korintherbrief etwas einfacher so ausgedrückt wird:
„Auf alle Gottesverheißungen ist in Jesus Christus das Ja!“
Wie beneidenswert ist ein Mensch, der in dieser Gewissheit Abschied vom Erdenleben nimmt!
Angesichts dessen muss der November mit seinen ernsten Feier- und Gedenktagen kein dunkler Monat sein.
Die helle Kehrseite dieser Tage ist die Hoffnung, mit der glaubensfeste Christinnen und Christen seit 2000 Jahren durch das Leben und durch den Tod gehen.
Mit herzlichen Grüßen aus dem Diakonissenhaus
Ihr Pfarrer Alexander Liermann
September 2021
Geistlicher Impuls: Das fröhliche Herz
Liebe Leserinnen und Leser unser Newsletters,
der September ist ein Monat in dem das Jahr sich vom Sommer verabschiedet. „Altweiber-Sommer“ ist ein Wort, das auf eine stabile Schönwetterlage hinweist, die besonders ältere und alte Menschen als Wohltat empfinden.
Der September markiert mit seinem milderen Licht den Beginn des Altwerdens des laufenden Jahres. Und zum Älterwerden - hier aber von Menschen - kam mir unlängst folgendes Zitat unter die Augen: „Nicht vergessen, dass wir älter und älter werden aber nicht automatisch (un-) glücklicher!“ (Wolfgang Abendschön). Interessant ist die Klammer um das „(un-) glücklich“. Auch beim Älterwerden gilt es Lebenskünstlerin und Lebenskünstler zu sein, damit das Negative nicht zu groß erscheint und das Positive immer wieder in die Mitte gestellt wird.
Wer dazu gerade besonderen Mut braucht, der oder die lese wie Jesus Menschen auch in Notlagen beflügelt hat oder aber den Schluss des 30. Kapitels des Buches Jesu Sirach, wo über „Das fröhliche Herz“ etwas geschrieben steht.
Mit herzlichen Grüßen aus dem Diakonissenhaus
Ihr Pfarrer Alexander Liermann